Bauchchirurgie

Bauchwandbrüche ( Hernien )


Was sind Bauchwandhernien (u.a. Leistenbrüche) und wie entstehen sie?

Die Bezeichnung Hernie leitet sich vom Griechischen Wort hernios „Knospe“ ab. Es bezeichnet eine Ausstülpung des Bauchfelles durch eine vorbestehende (angeborene) oder neu entstandene Schwachstelle bzw. Lücke in der Bauchwand. Eine Hernie wird definiert durch das Vorhandensein folgender Elemente:


1. Bruchring: am Ort der Bauchwandlücke

2. Bruchsack: Ausstülpung des Bauchfelles und

3.  Bruchinhalt: Vorfall von Bauchinhalt (Darmanteilen, Netztanteile)

man unterscheidet:

  1. Leistenhernien
  2. Schenkelhernien
  3. Nabelhernien
  4. Epigastrische h
  5. Hernie
  6. Narbenhernie

Therapie

Die Therapie der Bauchwandbrüche ist heutzutage ausschließlich chirurgisch. Aufgrund der grossen Gefahr der Einklemmung, welche einen absoluten Notfall darstellt und der damit verbundenen Komplikationen! 

Für das Tragen von Bruchbändern gibt es heute keine Indikation mehr. Sie könnem weder das Vergrößern des Bruches noch eine Einklemmung verhindern!

Operationsprinzipien und -verfahren

  1. offene operative Verfahren
  2. endoskopische operative Verfahren


1. „Offene“ Operation mittels Bauchschnitt

Der Bruchsack wird über einen Schnitt freigelegt und bis auf Ausnahmen eröffnet. Der Inhalt wird in die Bauchhöhle zurück verlagert, der Bruchsack bis zum Hals präpariert, gekürzt und verschlossen. Danach erfolgt der Verschluss der Bruchpforte durch:

  • Direkte Naht: dieser Verschluss ist oft nur bei kleinen Brüchen möglich
  • Fasziendopplung: Die Ränder derber Bauchwandschichten ( Faszie) werden gedoppelt (Mayo-Op).
    Bei einer Hernia ventralis, Leistenbruchoperation nach Shouldice, also überlappend vernäht, um eine größere Stabilität zu erreichen. dei rezidivrate ist mit bis zu 3% als relativ gering einzustufen.
  • Stabilisierung des Bruchpfortenverschlusses durch künstliche Materialien. Es kommen sowohl nichtresorbierbare als auch resorbierbare, neuerdings sogar spezielle Hybridmaterialien zur Anwendung. Die einzelnen Methoden unterscheiden sich auch darin, in welcher Schicht der Bauchwand das Netz eingepflanzt wird. Der Vorteil gegenüber dem Shouldiceverfahren liegt in der geringen Rezidivrate und der kürzeren postoperativen Schmerzphase. 

2. Laparoskopie/„Geschlossene“ Operation mittels Bauchspiegelung

Dieser Zugang durch die Bauchdecke ( Lapraskopie/ Schlüssellochchirurgie) hat sich auch in der Hernienchirurgie zunehmend etabliert. Prinzip ist hier grundsätzlich die Einbringung eines (Kunststoff-)Netzes in die Bauchwand in methodisch verschieden tiefen Schichten. Eine generelle Überlegenheit gegenüber der konventionellen Technik konnte bis jetzt nicht bewiesen werden, weil die Langzeitergebnisse noch ausstehen. Außerdem ist die Rate der schwerwiegenden Komplikationen höher ( z.B. Darmverletzungen).